Missionar in Brasilien – Johann Konrad Rösel
Johann Konrad Rösel war einer der Gründerväter der lutherischen Kirche in Brasilien, seine Geschichte ist im Buch von Albert Geng „ …. So hätte ich nicht umsonst gelegt – Johann Konrad Rösel“ umfassend dargestellt.
Johann Konrad Rösel wurde am 10. August 1872 in Unterkrumbach geboren. Später hatten seine Eltern ein Anwesen in Oberkrumbach erworben, wo er von 1878 bis 1886 die Schule besucht.
Mit 22 Jahren trat er in die Missionsanstalt Neuendettelsau als Schüler ein.
Am 20. Juli 1898 wurde er zusammen mit zwei Kommilitonen in Gunzenhausen ausgesegnet, am 28. August in Leutershausen ordiniert und nach Brasilien ausgesandt. So wurde er nicht Missionar, sondern mit der Betreuung verstreut lebender Glaubensgenossen in Brasilien beraut.
Am 7. Oktober 1898 kam Pastor Konrad Rösel nach sechswöchiger Reise als vierter in Bayern ordinierter Pfarrer in San Franziska an. Im Südosten Brasiliens um Blumenau und Joinville lebten zu dieser Zeit etwa eine Million Deutsch. Er wirkte in der Gemeinde „Inselstraße“ als Vikar und Verweser bei Pfarrer Otto Kuhr, dem ersten Pfarrer, der aus Bayern nach Brasilien entsandt worden war. Noch vor Weihnachten des gleichen Jahres übernahm er die Gemeinde Brüderthal, ab 1902 war er auch Seelsorger in der Gemeinde Itoupava und insgesamt zuständig für acht Gemeinden.
Am 8. Januar 1916, einem Samstag machte er sich auf eine Reise nach Benjamin Constant, wo er ein neues Schulhauses einweihen sollte. Dort war er allerdings auch am Sonntagvormittag noch nicht angekommen. Man begann nach ihm zu suchen und verschob die Feier. Er wurde bald tot aufgefunden. Es sollte wie Selbstmord aussehen, jedoch war er ermordet worden. Da nur nachlässig ermittelt wurde, wurde sein Mörder nie gefasst.
Mit seinem Engagement hatte er einen großen Anteil am Aufbau der „Evangelischen Kirche lutherischen Bekenntnisses in Brasilien“. Diese ist heute die größte lutherische Kirche südlich des Äquators.
Quelle: Oberkrumbach aus der Geschichte eines alten Dorfes