1525 Zeitenwende der Reformation

Gerhard Metzger bei seinem Vortrag
Bildrechte Thomas Geiger

2025 feiert unser Landkreis und das Dekanat „500 Jahre Reformation im Nürnberger Land“. Im Rahmen dieses Jubiläums hielt Pfarrer i.R. Gerhard Metzger im Altensittenbacher Gemeindehaus einen Vortrag mit dem Thema „1525 - Zeitenwende der Reformation“. Warum Zeitenwende, ein Begriff, den sich Pfarrer Metzger von Olaf Scholz geliehen hatte? Metzger hatte die Ursachen der Reformation angesprochen. 1500 - der Beginn der Neuzeit mit vielen Veränderungen, das Entstehen des Buchdrucks, der erbärmliche Zustand der katholischen Kirche, Papst Julius II. hat 1502 den Bau der Peterskirche in Rom begonnen und mit Ablasshandel die Finanzierung vorangetrieben. Es gab politische Umbrüche, der alte Kaiser starb. Karl, V. Wird zum neuen Kaiser gekrönt und der neue Papst Leo X unterschätzte Martin Luther, „das Mönchlein von Wittenberg“. 1517 hatte Martin Luther seine 95 Thesen veröffentlicht. 1521 hat er auf der Wartburg das neue Testament übersetzt. 

Pfarrer Gerhard Metzger zeigte in seinem Vortrag vor allem die Personen die Luther unterstützten auf: Friedrich den Weisen, der trotzdem bis fast zu seinem Tod katholisch geblieben war, Kurfürst von Sachsen und immer ein Förderer von Luther. Philipp Melanchton, mit 21 schon Professor in Wittenberg. Spalatin, Hofprediger und Beichtvater bei Friedrich, dem Weisen, den Metzger als Steuermann der Reformation bezeichnet. Den Maler Lucas Cranach, der nahezu alle Bilder der Reformation gemalt hat. Und Hans Sachs, den Meistersinger von Nürnberg, der Luther eine „wunnigliche Nachtigall“ nannte, weil er die Bedeutung der Musik für die Reformation erkannte..

Im März 1525 schließlich fand in Nürnberg das Religionsgespräch statt, was zum Verbot der katholischen Messe in der Stadt führte. In der Folge konnten nur noch evangelische Christen Bürger von Nürnberg werden - übrigens war das bis 1806 gültig. Damit war das Nürnberger Gebiet protestantisch geworden. Ebenso kam 1525 der Bauernkrieg in seine entscheidende Phase. Luther allerdings wollte keine Gewalt. Er wollte Einheit schaffen. Im April 1525 siegten die Bauern noch in der Schlacht von Weinsberg. Einen Monat später am 15.5.2025 mussten sich die Bauern in der Schlacht bei Frankenhausen, den Fürstlichen Kämpfen geschlagen geben.

Dadurch, dass sich Luther gegen die Bauern gewandt hatte, verlor er nach der These von Pfarrer Metzger das einfache Volk. Die Reformation des Volkes wird zu einer Reformation der Adeligen. Dieser Wandel sorgt allerdings dafür, dass ganze Landstriche protestantisch wurden. Wie eben 1525 auch die Stadt Nürnberg und das ganze Nürnberger Herrschaftsgebiet, das auch in etwa heutzutage dem Landkreis Nürnberger Land entspricht. Erst 1555 kam es zum so genannten Religionsfrieden. Von einem Frieden konnte man allerdings nicht sprechen, wenn man bedenkt, dass auch der Dreißigjährige Krieg vor allem ein Kampf der Religionen war. Der Religionsstreit in Deutschland endete also erst 1648 mit dem westfälischen Frieden.

Ein spannender Abend, der die Vorfreude schürt auf zwei weitere Vorträge, einmal mit dem Thema „Der Bauernkrieg“ und einmal mit dem Thema „Mönch heiratet Nonne“, wir bleiben gespannt.