Seit 1977 besteht die Partnerschaft zwischen Wantoat in Papua-Neuguinea und dem Dekanat Hersbruck. Sie begann damals durch die Vermittlung von Pfarrer Knodt, also unter Zutun von Altensittenbach.
Beim Gottesdienst erzählte Elfriede Deinzer vom Partnerschaftskreis von den aktuellen Entwicklungen in Wantoat: Drei Ernten im Jahr sorgen zwar für genug zu essen, doch inzwischen macht auch dort der Klimawandel mit Dürrezeiten zu schaffen. Etwa 90 % der Bevölkerung sind Christen – das kirchliche Leben ist eine wichtige Grundlage. Frauen tragen die Hauptlast im Alltag, während Männer oft orientierungslos sind und Alkoholprobleme zunehmen.
Schwieriger ist die Situation für Jugendliche. Grundschulen sind noch kostenlos, weiterführende Schulen dagegen teuer. Ausbildungsplätze fehlen und damit bei vielen auch die Perspektive. Manche Jugendliche ziehen in die Städte, geraten in Banden und finden nicht zurück aufs Land. In den letzten Jahren konnte der Partnerkreis sechs junge Menschen durch finanzielle Hilfen die Weiterbildung ermöglichen. Auch die Kollekte im Gottesdienst war für diese Hilfe vorgesehen.
„Besonders beeindruckt hat mich, dass Frauen in Deutschland genauso behandelt werden wie Männer“...In einem kleinen Anspiel stellen Elfriede Deinzer, Manuela Werthner, die nach dem Abitur ein Jahr in Papua-Neuguinea gelebt hat, und Andreas Appich die Problematik dar, der Frauen in Wantoat begegnen, wenn sie sich für einen Schulplatz und eine Hilfe bewerben möchten. Da dauert es oft Jahre, bis ihr Antrag überhaupt -von Männern- unterstützt wird.
Im Gottesdienst legte Elfriede Deinzer das Wort aus Lukas 6 aus: „Liebet eure Feinde“ in ihrer Predigt aus. Dieser radikale Aufruf erinnert daran, Liebe nicht nur den Menschen zu schenken, die uns nahestehen, sondern auch denen, die wir vielleicht nicht verstehen. Sie sprach von Liebe als einer aktiven Entscheidung sich über kulturelle Unterschiede hinweg zu engagieren, großzügig mit Zeit, Mitteln und Gebeten zu sein. Auch Vergebung spielte eine zentrale Rolle. Missverständnisse gehören zu jeder Partnerschaft, doch Vergebung ist ein kraftvoller Akt der Liebe, der von Groll befreit und neue Gnade schenkt. Am Ende stand die Vision einer gemeinsamen Zukunft. Unser Handeln hat Folgen – in dem Maß, wie wir geben, werden auch wir gemessen.
„Papa bilong mipela, yu i stap long heven“, das Vaterunser gab es dieses Mal von Manuela Werthner in Pidgin, der Sprache, die in Papua-Neuguinea jeder spricht.
Zum Abschluss verabschiedete Michael Bär an der Orgel mit einem beschwingten Stück.